Haut Couture mit Wolle, Strick und Häkelnadel
Haute Couture – das ist Handarbeit vom Feinsten. Das zeigt die Aussstellung von Jean Paul Gaultier, die noch bis 14 Februar in der Hypovereinsbank-Stiftung #München zwischen Marienplatz und Odeonsplatz zu sehen ist. Eigentlich mochte ich Sachen des französischen Modemachers nie sehr, sie erschienen mir zu wild, zu schrill, manchmal nur vulgär. Aber er hat viel Gestricktes und Gehäkeltes verarbeitet. Und ich musste staunen: Über die Kunst, Abertausende von Perlen per Hand so aufzusticken, dass sie wie ein Leopardenfell aussehen; über die vielen Modeideen, mit denen Jean Paul Gaultier subtil gegen Rassismus (s.o) und Diskrimierung anging; über die Integration von Strick und Häkeleien in Abend- und Hochzeitskleider sowie Haute Couture.
Kontraste mit Strick und Häkeleien
#Gaultier wurde bekannt durch die Bühnenklamotten, die er für #Madonna fertigte. Er mochte offensichtlich den Wäschestil. Die spitzbrüstige Madonna-Korsage kommt in Abendkleidern, Miniroben und Kostümen immer wieder zum Einsatz. Die Modelle spielen mit Nackheit und Verdecken, mit Erotik und Scham, mit Eleganz und Geschmacklosigkeit. Dazu passt, dass Gaultier diverse Materialien mixt: #Grobstrick zu Tüll und Seide, die #Häkelstrumpfhose zum Minikleid, Tierhaar zu Spitze. Das sind tolle Kontraste, die jeder für sich auch ausprobieren kann Gedacht für elegante Feste und Galas verweisen gerade die Abenkleider oft noch auf die Gosse. Hinter allem steht subtil eine Gegenüberstellung von Verschwendung und Armut oder Not. Vielleicht ist es das, was diese Entwürfe so bemerkenswert machen?
Handarbeit at it’s best: Haute Couture
Fasziniert wurde ich auf den zweiten Blick: Jede Spitze, jede Häkelei, alles Gestrick ist Handarbeit. 1800 Stunden, so lese ich auf dem Schild bei einem Abendkleid mit einem Einsatz in Leopardenmuster, habe allein die Perlenstickerei dieses Fellersatzes gedauert. Wow! Und schon geht der Blick nochmal genauer auf die Details von Kleidern, Röcken, Abendroben. Sichtbar wird, dass viele Teile nur von Hand gearbeitet werden konnten, weil Maschinen ihre spezifische Form nicht schaffen. Für Rüschen, großzügigste Raffungen und Schleppen haben also viele fleißige Hände gewerkelt, um Gaultiers Ideen zu realisieren. Davon hätte ich gerne mehr in der Ausstellung erfahren. Aber hier wird vor allem die Mode von Gaultier in Skizzen, Filmen, Videos und mit den Modeentwürfen gefeiert: Unbedingt sehenswert, es gibt viele Anregungen fürs #Stricken und #Häkeln.
Leave a Reply